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CO₂-Senkenleistung von Holz

Ein Klimabeitrag des Rohstoffes Holz

CO₂-Senkenleistung von Holz – ein Klimabeitrag des Rohstoffes Holz

Nicht nur der Wald trägt als Senke zum Klimaschutz bei, auch die Verbauung des Rohstoffes aus dem Wald bindet CO₂. Der Waldspeicher kann aber nicht beliebig vergrössert werden. Denn je älter ein Baum, desto mehr verringert sich seine Möglichkeit, Kohlenstoff zu binden. Ein überalterter Wald gibt langsam wieder CO₂ in die Atmosphäre ab. Wir sollten deshalb die Bäume nicht in den Himmel wachsen lassen, sondern sie rechtzeitig nutzen und den Wald verjüngen.

Was sind CO₂-Senken?

Während der Fotosynthese entzieht der Baum der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO₂), nutzt den Kohlenstoff (C) für den Aufbau des Holzes und gibt den Sauerstoff (O₂) wieder an die Atmosphäre ab. Dabei wird Sonnenenergie in chemisch gebundene Energie umgewandelt und im Holz gespeichert. Holz wird so zum Kohlenstoff- und Energiespeicher.

CO₂ (Kohlenstoffdioxid) macht mit knapp 80 Prozent den grössten Anteil unter den Treibhausgasen aus. Seit rund 250 Jahren verändert der Mensch durch die Emission von Treibhausgasen zunehmend die Zusammensetzung der Atmosphäre.

Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Klimaübereinkommens verpflichtet, bis 2030 ihren Treibhausgasausstoss gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren. Die Instrumente und Massnahmen zur Erreichung dieses Zieles sind im CO₂-Gesetz und der dazugehörigen Verordnung festgehalten.

Im August 2019 hat der Bundesrat beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 nicht mehr Treibhausgase ausstossen soll, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können (Netto-Null Emissionen). Die langfristige Klimastrategie der Schweiz zur Konkretisierung dieser Absicht hat der Bundesrat im Jahr 2021 verabschiedet.

Das Ziel Netto-Null 2050 ist zudem im Klima- und Innovationsgesetz verankert, welches im Juni 2023 vom Stimmvolk angenommen wurde. Dieses ist zusammen mit der Klimaschutzverordnung auf den 1. Januar 2025 in Kraft getreten. Zur Erreichung des langfristigen Zieles gibt das Gesetz zusätzliche Zwischenziele sowie Richtwerte für einzelne Sektoren, wie Gebäude, Verkehr und Industrie, vor. Die Unternehmen und Private (z.B. Hauseigentümer) werden mit zusätzlichen Finanzhilfen zur Förderung neuartiger Technologien und Prozesse und einem Impulsprogramm als Ergänzung zum Gebäudeprogramm unterstützt.

CO₂-Senkenwirkung dank Holzeinsatz

Mit der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes und der stofflichen Nutzung der erneuerbaren Ressource Holz wird der CO₂-Haushalt der Schweiz positiv beeinflusst. Bleibt das Holz im Wald, geht diese Leistung mit der späteren Zersetzung des Holzes ungenutzt verloren.

Die Unternehmen der Schweizer Holzindustrie verarbeiten Rohholz zu Schnittholz und Holzwerkstoffen. Durch eine sinnvolle und langfristige Verwendung dieser Produkte, beispielsweise in Gebäuden und Möbeln, wird der gebundene Kohlenstoff in die Holzobjekte verschoben. Dadurch wird die Kohlenstoffbindung um die Objekt-Lebensdauer verlängert.

Holz ist genial!

Holz ist das umweltfreundlichste Rohmaterial der Welt, Holz ist einfach genial:

Beitrag der Holznutzung zum Klimaschutz

Die Kohlenstoffspeicher werden in der Schweizer Treibhausgasbilanz erfasst. Mit Ausnahme von Folgejahren auf starke Sturmereignisse (z. B. nach Lothar im Dezember 1999) führte die Waldbewirtschaftung immer zu einem deutlichen Aufbau des Gesamtkohlenstoffvorrats in Bäumen, Totholz, Streu und Waldboden (sogenannte Waldsenke). Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) zeigen die Daten des Landesforstinventars aber, dass der Schweizer Wald seit den 1990er-Jahren tendenziell pro Jahr weniger CO₂ aufgenommen und gespeichert hat. Unklar sei, wie stark die Häufung heisser und trockener Sommer im vergangenen Jahrzehnt, die in vielen europäischen Ländern drastische Waldschäden hervorrief, sich in der Schweiz auswirken wird. In beinahe allen Jahren seit 1990 sei mehr Holz in neuen Produkten verbaut worden (z. B. Bauholz oder Möbel) als aus alten freigesetzt. Allerdings habe die jährliche Senke aus Holzprodukten in den letzten Jahrzehnten tendenziell abgenommen.

Mit der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes, der stofflichen Nutzung und der Verbauung der erneuerbaren Ressource Holz kann die CO₂-Bilanz der Schweiz positiv beeinflusst werden.

Es gilt die Regel: Je mehr Holz langfristig verbaut wird, desto mehr CO₂ wird gespeichert. Und deshalb bleibt das erklärte Ziel, die Verarbeitung von Schweizer Holz zu steigern und damit den Kohlenstoffspeicher zu erhöhen.

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